Wunderkammer Figuren

Woher unser Samichlaus kommt
Der Heilige Nikolaus ist Schirmherr über Kinder, Schülerinnen und Schüler; Schutzpatron der Seefahrer, der Gefängniswärter und auch der Diebe. Im 4. Jahrhundert wirkte er als Bischof von Myra, der heutigen Stadt Demre in der Türkei. Nikolaus galt als besonders grosszügig: Er soll drei jungen Mädchen aus armem Elternhaus zu einer Mitgift verholfen und sie so vor der Prostitution bewahrt haben.
Im 11. Jahrhundert rauben süditalienische Kaufleute Nikolaus’ Gebeine in Myra und bringen sie ins heimatliche Bari. So wird der Heilige auch in unserer Gegend bekannt. In Burgdorf beten die Kranken im Niederen Spital an der Metzgergasse vor dem Nikolaus-Altar.
Mit der Reformation schliesst Bern 1528 alle Klöster auf seinem Staatsgebiet und lässt sämtliche Heiligenbilder aus den Kirchen entfernen. Unsere Nikolausstatue aus dem Raum Emmental-Entlebuch überlebt im Keller des Gasthofes Hirschen in Langnau. Bis heute schätzen wir den Heiligen Nikolaus mit dem Bischofsstab und den drei goldenen Äpfeln als Samichlaus.

Maske des Königs Mahasammata
Das Kolam-Maskenspiel ist eine Theatertradition im Südwesten der Insel Sri Lanka. Im ersten Teil einer Aufführung kommen Angehörige verschiedener Berufsgruppen und Kasten zusammen, um den Besuch des mythischen Königs Mahasammata und der Königin vorzubereiten. Doch Faulheit, Alkoholsucht, korrupte Amtsführung und Willkür der Mächtigen verzögern die Vorbereitungen. Endlich folgt der glanzvolle Auftritt des Königspaars – er verweist auf eine bessere Welt.
Im zweiten Teil spielen die Tänzer Szenen aus dem realen Leben. Dabei nehmen sie die Vergnügungssucht der Männer, die Unterdrückung der Frauen, Gier, Eitelkeit, Ehebruch und die Ausbeutung der Armen aufs Korn.
Den Abschluss der Aufführung bildet eine Geschichte aus dem Leben Buddhas. Sie soll zum richtigen Leben gemäss der buddhistischen Lehre anleiten. Das Kolam-Theater verbindet so Unterhaltung mit Gesellschaftskritik, religiöser Unterweisung und politischer Satire.