Anlässlich des Jubiläums 750 Jahre Handfeste von 1273 hat das Museum gemeinsam mit Burgdorfer Chören und Bands eine neue Ausstellung entwickelt. «Freiheit! – eine musikalische Annäherung» stellt sechs Lieder zum Thema Freiheit ins Zentrum und nimmt die Besuchenden mit auf eine Zeitreise in verschiedene Freiheitsdiskurse. Alle sind eingeladen, in einer schallisolierten Soundbox ihre eigenen Freiheitswünsche zu äussern. Aus einer Auswahl dieser Wünsche wird das Museum ein neues Freiheitslied zusammenstellen und veröffentlichen.
Neben dem Bewahren des materiellen Kulturerbes für die nächsten Generationen haben Museen auch die Aufgabe, das immaterielle Kulturerbe zu erforschen und sichtbar zu machen. Für das Thema Freiheit beschäftigte sich das Museum Schloss Burgdorf intensiv mit historischem Liedgut und der lebendigen Tradition des Singens. Wichtig bei der Erarbeitung der Ausstellung war die Zusammenarbeit mit den Trägerinnen und Trägern des immateriellen Kulturerbes – mit Chören und Bands aus Burgdorf. Diese haben mitentschieden, was in der Ausstellung zu sehen und zu hören sein wird und bereichern das diesjährige Schlosskultur-Programm mit mehreren Konzerten (siehe https://schloss-burgdorf.ch/veranstaltungen).
Die Ausstellung geht unter den Aspekten Glauben, Zensur, Mythos, Lockdown und Flucht dem immer wieder aktuellen Ringen um Freiheit nach und präsentiert dazu im Raum sechs Lieder, welche mit der Geschichte der Region verbunden sind:
Die Mitwirkenden schildern in kurzen Hörtexten, was die Beschäftigung mit den Liedtexten in ihnen ausgelöst hat und inwiefern Singen für sie Freiheit bedeutet; zudem finden sich kurze Erläuterungen zum historischen Kontext. Wichtiges Element der neuen Ausstellung ist die speziell eingerichtete Soundbox, in der die Besuchenden eigene Freiheitswünsche aufnehmen können – sei dies singend, flüsternd, jodelnd oder schreiend. Aus diesen Wünschen wird der Burgdorfer Musiker Tim Rebmann, der für die Aufnahmen zuständig war, im Laufe der Ausstellung ein neues Freiheitslied erarbeiten. Die Ausstellung wird für die nächsten fünf Jahre im Schloss Burgdorf zu sehen sein.
Ein grosser Dank für die Projektunterstützung geht an die Bernische Winkelried- und Laupenstiftung, Burgergemeinde Bern, Gemeinnützige Gesellschaft Burgdorf, Ursula Wirz-Stiftung, Vontobel-Stiftung, Zwillenberg-Stiftung und den Förderclub des Museums Schloss Burgdorf sowie alle an der Erarbeitung der Ausstellung beteiligten Personen und Chöre/Bands. Das Museum Schloss Burgdorf wird als regionale Kulturinstitution von der Stadt Burgdorf, von den Gemeinden der Region Emmental und vom Kanton Bern getragen und die Burgergemeinde Burgdorf unterstützt es mit einen jährlichen Beitrag.