Am 9. September wurde im Museum Schloss Burgdorf ein neuartiges Ausstellungsformat eröffnet. Auf einer «Baustelle zur Frauengeschichte» können die Besuchenden und die Bevölkerung eigene Geschichten und Gegenstände für den neuen Ausstellungsraum zu Frauen und Frauenorganisationen beitragen.
Das Jubiläumsjahr zum Frauenstimmrecht zeigt vor allem eines: Die Gleichstellung von Frau und Mann ist noch längst nicht erreicht. Auch in der Geschichtsschreibung und der Museumswelt stehen einer grossen Anzahl dargestellter Männer nur vereinzelte Frauen gegenüber. Diese Beobachtung nimmt das Museum Schloss Burgdorf zum Anlass, die eigenen Ausstellungen auf die Präsenz von Frauen hin zu befragen. Dazu wählt sie ein neuartiges Format mit einer «Baustelle zur Frauengeschichte». In diesem speziell eingerichteten Raum mit Recherchierstation und Erzählsesseln sowie einer Mitwirkungswand wird von September bis Dezember 2021 mit der Bevölkerung und den Besuchenden nach Frauen, Frauenorganisationen und Frauenereignissen der Region Burgdorf und Emmental gesucht, die später im Museum einen Platz finden sollen.
Die Bevölkerung und interessierte Frauen und Frauenorganisationen sind eingeladen, an dieser «Baustelle» oder an entsprechend organisierten Workshops mitzumachen und ihre Beiträge und Gegenstände beizutragen. Weitere Informationen auf der Website: schloss-burgdorf.ch/frauengeschichte. Als Kuratorin wirkt die Historikerin Katrin Rieder von Bern, die szenografische Umsetzung macht Karin Bucher aus Trogen. Katrin Rieder wird an der Vernissage die Funktionsweise der «Baustelle» und erste Geschichten vorstellen. Die Ergebnisse dieser «Baustelle» fliessen dann in den neuen Ausstellungsraum zur regionalen Frauengeschichte ein, der im April 2022 eröffnet werden wird.