Die Dauerausstellung im Museum Schloss Burgdorf ist um eine Geschichte und mehrere Objekte reicher: 25 römische Münzen können neu bestaunt werden. Diese wurden im Jahr 2017 ungefähr fünf Kilometer von Burgdorf entfernt im Luterbachtal gefunden. Sie bilden mit ihrer Datierung um Christi Geburt eine zeitliche Brücke zwischen den bisher ausgestellten bronzezeitlichen Funden von ca. 900 v. Chr. und dem ältesten mittelalterlichen Objekt aus dem 12. Jahrhundert. Die über längere Zeit erfolgte Deponierung der Münzen legt eine Besiedelung des Emmentals auch in römischer Zeit nahe.
In der Region Emmental gibt es bis heute wenige Spuren aus römischer Zeit. Doch 2017 fand Marcel Schmutz als freiwilliger Mitarbeiter des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern 70 Münzen bei Luterbach (Gemeinde Lützelflüh). Im Juni 2022 wurden diese im Gotthelfzentrum Lützelflüh anlässlich der Jahrbuchvernissage des Archäologischen Dienstes ein erstes Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab 15. November 2023 wird eine repräsentative Auswahl der römischen Münzen im Museum Schloss Burgdorf auf Dauer gezeigt.
Münzen als Geschenk an die Götter
Die Münzen wurden ungefähr zwischen 50 und 180 n. Chr. am Fundort Grosshus deponiert. Es sind alles Münzen mit kleinen Münzwerten. Insgesamt machen die 70 Münzen den Sold eines damaligen Soldaten von drei bis sieben Tagen aus. Aufgrund der Münzwerte und der Fundverteilung über eine lange Zeit lässt sich vermuten, dass die Münzen an dieser speziellen Stelle den Göttern zum Dank und als Geschenk dargeboten wurden.
Zahlreiche halbierte Münzen
Unter den Funden befanden sich auch zahlreiche halbierte Münzen. Bei den Römern war dies eine verbreitete Methode, den Wert von Geldstücken mit der Zeit anzupassen. In Grosshus fanden sich teilweise beide Hälften einer Münze. Wahrscheinlich war die Münze vor Ort geteilt worden, damit zwei Personen gleichzeitig den Göttern huldigen konnten.
Das Museum Schloss Burgdorf dankt dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern für die Leihgaben und die Unterstützung bei der Präsentation.